Zum sechsten Mal hieß es dieses Jahr wieder GOTHAM SOUNDS FESTIVAL in der Area 51 in Hilden bei Düsseldorf. Am 28. und 29. April gaben sich jeweils vier Bands die Ehre.
Den Anfang am Samstag machten MELANCULIA aus Essen. Mit Nino (Gesang), Quoth (Gitarre) und Jo (Bass) sind gleich drei Mitglieder von AEON SABLE in der Band, dennoch ist der Stil ein deutlich anderer. Etwas weniger Goth und eine Prise mehr Rock sowie ein Schlagzeuger statt Drumcomputer lassen jedwede Gedanken an ein reines Nebenprojekt schnell verfliegen. Die vier lieferten eine tolle Show, und das Publikum war schon zu recht früher Stunde zahlreich anwesend uns sichtlich angetan.
Die nächste Band waren DER HIMMEL ÜBER BERLIN, eine der meiner Meinung nach besten Gothrock-Livebands im Moment. Von Anfang bis Ende gab das Quartett aus Italien alles, und im Saal wurde es zusehends wärmer.
Es folgten THE SOCIETY, die wohl – wenngleich nicht „official“ – einzig legitime Nachfolgeband der legendären THE DANSE SOCIETY. Wieder einmal trat die Band um den Original-Drummer Paul Gilmartin den Beweis an, dass die tollen Songs trotz ihres Alters nichts von ihrer Qualität verloren haben.
Letzte Band des ersten Abends waren BFG. Schon seltsam, dass die Band seit ihrer Reunion vor anderthalb Jahren zwar bereits das vierte Konzert in Deutschland gab, in der Zwischenzeit aber nirgendwo anders gespielt hat! An den Live-Qualitäten der Band liegt es dabei sicherlich nicht, denn Mike Simkins und seine Mannen konnten auch diesmal den Saal wieder zum Toben bringen.
Der Samstag begann mit LA SCALTRA. Seitdem ich die Band das letzte Mal vor einem Jahr in Prag gesehen habe, wurde das Lineup um eine Bassistin ergänzt, was dem Sound gleich viel mehr Druck verleiht. Auch heute konnte so schon früh für begeisterte Zuschauer gesorgt werden.
Die zweite Band kam wie schon am Tag zuvor aus Italien. TANKS AND TEARS waren den meisten Besuchern vermutlich unbekannt, dürften sich aber durchaus einige neue Fans erspielt haben. Der schöne Gothrock/Postpunk mit treibenden Rhythmen kam definitiv gut an.
Die vorletzte Band des Festivals war für mich etwas besonderes, denn schon vor 10 Jahren hatte ich COCKATOO aus Kanada auf der dritten Ausgabe der SMOKE AND SPOTLIGHT Compliations. Und schon seit damals hatte ich gehofft, dass es einmal klappt, diese Band in Europa zu sehen. Nun war es soweit. Und trotz widriger Umstände (der Flug eines Teil der Band hatte Verspätung, daher gab es keinen Soundcheck) wurde es ein tolles Konzert.
Den Abschluss bildeten THE SNAKE CORPS. Wie schon bei den Gigs, die ich bisher sehen konnte, hatte die Band um Sänger Marc Lewis keine Probleme, das Publikum vom Start weg zu begeistern. Und wäre es nach den Zuschauern gegangen, wäre auch nach 5 Zugaben noch lange nicht Schluss gewesen.
Fazit: Wieder einmal ein tolles kleines Festival, bei dem man merkt, dass es von Fans für Fans gemacht wird – wir sehen uns nächstes Jahr zur 7. Ausgabe!
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